• Autismus,  Kreativität,  Kunst,  Persönliches

    „Musterexemplar“

    Dies ist die witzigste Zuschreibung, die ich kürzlich mal bekam. Bezogen darauf, dass ich häufig mein Skizzenbuch und Permanentliner dabei habe und Muster zeichne. Wie treffend diese Bezeichnung tatsächlich für mich ist, konnte die Person gar nicht wissen. Denn mir wurde erst im Laufe der letzten Zeit klar, wie sehr meine Wahrnehmung von Mustern geprägt ist. Bislang war das für mich völlig normal, dann las ich immer wieder, dass dies eine Eigenheit von vielen Autisten ist, immer und überall Muster wahrzunehmen und fragte andere Leute, ob ihnen das auch so geht. Nein, es geht nicht vielen genau so. „Ach, das ist ja interessant!“ Ja, finde ich auch! Sehr interessant sogar.…

  • Kreativität,  Selbstwert

    Unkraut gibt’s nicht

    Was hat Unkraut mit Komponieren zu tun? Auf den ersten Blick nichts. Auf den zweiten sehr viel. Warum bezeichnen wir Unkraut als Unkraut und andere Pflanzen als Zier- oder Nutzpflanzen? Wir kategorisieren Dinge, die eigentlich gleichwertig sein könnten, danach, ob sie in unser Bild von Nutzen und Schönheit passen oder nicht. In der Musik ist das ähnlich. Sehr, sehr lange habe ich viele (womöglich kostbare) Ideen verworfen, weil sie mir nicht gut, schön, brauchbar genug erschienen. Weil ich von einem perfektionistischen, vorgefertigten Bild ausgegangen bin, wie Musik zu sein hat, um professionell genug zu sein und anderen zu gefallen. Aber so wie es kein Unkraut gibt, gibt es auch keine…