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Unkraut gibt’s nicht
Was hat Unkraut mit Komponieren zu tun? Auf den ersten Blick nichts. Auf den zweiten sehr viel. Warum bezeichnen wir Unkraut als Unkraut und andere Pflanzen als Zier- oder Nutzpflanzen? Wir kategorisieren Dinge, die eigentlich gleichwertig sein könnten, danach, ob sie in unser Bild von Nutzen und Schönheit passen oder nicht. In der Musik ist das ähnlich. Sehr, sehr lange habe ich viele (womöglich kostbare) Ideen verworfen, weil sie mir nicht gut, schön, brauchbar genug erschienen. Weil ich von einem perfektionistischen, vorgefertigten Bild ausgegangen bin, wie Musik zu sein hat, um professionell genug zu sein und anderen zu gefallen. Aber so wie es kein Unkraut gibt, gibt es auch keine…
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Darf ich zweifeln?
Mein Vormittag war heute (inhaltlich) sehr trocken. Ich befinde mich seit sechs Wochen in einem Vorbereitungs- und Erprobungstraining für eine Umschulung zur Kauffrau im Gesundheitswesen. Momentan sehen die „Schultage“ so aus, dass ich per Onlinekurs mich in grundlegende Kenntnisse zum Rechnungs- und Personalwesen einarbeite. Die Perspektive ist für mich schon länger klar und ich freue mich, etwas Neues zu lernen und später in eine klarer strukturierte Arbeitswelt einzusteigen. Aber ich merke, dass diese Form des Lernens mich schnell ermüdet. Eigentlich bin ich ein sehr kreativer und kommunikativer Mensch und an so Tagen wie heute trauere ich meinem ehemaligen Beruf als Sozialarbeiterin hinterher. Da komme ich schon ins Zweifeln, ob ich…
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Wir sind nicht dafür gemacht, immer „gut drauf“ zu sein!
Was denkst du? Hältst du es für möglich, zu jeder Zeit glücklich und erfüllt sein zu können? Heute erlebe ich so einen Tag, an dem ich mich sehr verletzlich fühle, trotz aller Bemühungen, mir Gutes zu tun, achtsamer Momente und gutem Zureden. Es gibt diese Tage und es fällt mir noch schwer, sie so anzunehmen, wie sie sind. Doch ich erkenne immer wieder, dass dies eben zum Leben dazugehört. Ohne dunkle Zeiten können wir die freudigen, hellen Momente vielleicht einfach auch weniger schätzen. Und irgendwie ist es auch nicht schlimm, sich nicht „gut drauf“ zu fühlen. Niemand von uns ist permanent fröhlich und zufrieden, das wäre auf Dauer auch gar…
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Vertrauen statt Angst
Die Angst hört dort auf, wo du anfängst zu vertrauen. Aus dem Urlaub heraus ein Impuls für euch, mit dem ich mich aktuell immer wieder auseinander setze. Bei allem, was ich neu ausprobiere, bei jedem kleinen Schritt auf neuem Terrain, gibt es bei mir oft eine kleine Spaßbremse namens Angst. „Was, wenn es schief geht? Was, wenn mich jemand auslacht oder kritisiert? usw. blabla Nicht, dass unser inneres Warnsystem nicht wichtig wäre, aber doch nicht bei allem, was wir angehen! Lange dachte ich, das Gegenteil von Angst wäre Mut. Andere, mutigere Menschen haben eben keine Angst und können daher vieles besser. Jetzt weiß ich, dass das falsch ist. Jeder hat…